Der Krippen-Alltag aus der Sicht eines Zivildienstleistenden

Mein jetziger Alltag steht in einem starken Kontrast zu meinem vorherigen Praktikum in einer Buchhandlung. Es war klar, dass ich im Umgang mit Kindern viel werde lernen müssen. Sei es durch beobachten der ErzieherInnen oder schlicht durch das Sammeln von Erfahrungen mit praktischer Arbeit. Im Rahmen meines Einsatzes werde ich Kurse zur Betreuung und Kommunikation mit Kindern besuchen.

Der erste Tag in der Krippe: Ich war an meinem ersten Arbeitstag ziemlich nervös, da ich nicht genau wusste, was auf mich zukam. Dies war eine komplett neue Herausforderung, vor allem weil ich bis zu diesem Zeitpunkt nie mit Kindern gearbeitet hatte. Doch meine MitarbeiterInnen erleichterten mir den Einstieg erheblich, denn ich fühlte mich vom ersten Tag an sehr willkommen.

Die Kinder nahmen die Anwesenheit eines Mannes verschieden auf. Einigen Kindern fiel es leichter, Vertrauen zu mir aufzubauen, andere brauchten mehr Zeit. Inzwischen haben sich alle Kinder an mich gewöhnt und akzeptieren mich als neuen "Mann". Für mich waren die Momente, in denen mich ein Kind zum ersten Mal mit meinem Namen ansprach, die schönsten. Es war schön zu merken, dass sie sich an mich erinnerten und mit mir etwas spielen wollten.

Meine Aufgaben als Zivi: Für mich gehört der Hausdienst zum Pflichtenheft. Ein Fünftel meiner Arbeit besteht aus kleineren und grösseren Arbeiten im und ums Haus. Zum Beispiel, die Klebezahlen auf der Treppe neu zu befestigen oder die Wege ums Haus zu wischen. Ich war beim ersten Mal Hausdienst froh, dass ich einen Tag in Ruhe alleine arbeiten konnte, doch die Arbeit mit den Kindern ist letztendlich abwechslungsreicher und spannender.

Jeden Mittwoch gehe ich mit in den Wald, um den Tag draussen zu verbringen. Diese Ausflüge sind eine Bereicherung, da man im Wald viele neue Dinge entdecken kann und sich die Kinder frei bewegen können. Ich bin mir sicher, dass mir noch viele spannende und vielseitige Tage in der Kinderkrippe Albisrieden bevorstehen und ich freue mich, in dieser Zeit neue Herausforderungen angehen zu können. 
    Florent Rouilly